
von Gott beglaubigte Wort des Alten und
Neuen Testaments eine verläßliche
Wegweisung für das menschliche Leben.«
Impuls
Frei aufatmen
Frei aufatmen
Wer an die Auferweckung Jesu glaubt, hält für dich und mich den unendlichen Horizont offen. Wer dem auferstandenen Christus traut, wird auch immer mehr erfassen, was ihn selbst und den anderen lebendig macht. Und wer mit dem Auferstandenen lebt, wird ihm immer wieder begegnen: bis zum letzten Atemzug – und unvorstellbar darüber hinaus. Ein todkranker Freund sagte mir bei seinem Abschied: „Ich will nicht lange leben, ich will ewig leben, weil Gott mich will!“ Ein Wort voller Kraft und unbändiger Hoffnung! Unser Leben ist nicht kurz, sondern ewig. Wir haben den Tod vor uns, aber mehr noch: wir tragen die Ewigkeit in uns. Wir wurden nicht geboren, um zu sterben, sondern um zu leben.
Unser Glaube geht auf den auferstanden Christus zurück, der uns versichert: Ich lebe, und auch ihr sollt leben.
Bedenken wir: mit dem Tod Jesu war für seine Jüngerinnen und Jünger die Welt zusammengebrochen; sie verloren fast alle den Glauben an ihn. Aber sie machten ihre Erfahrungen mit dem Auferstandenen, sie überdachten ihre frühere Beziehung zu Jesus neu und lernten sie zu deuten. Er hatte ihnen kein Lehrgebäude hinterlassen, ihnen vielmehr gezeigt, in welcher Art Beziehung er zu seinem himmlischen Vater steht.
Dem Auferstandenen begegnen nur Menschen, die sich ihm gegenüber nicht indifferent verhalten, die nicht in der Unverbindlichkeit des Beliebigen und Beziehungslosigkeit dahinleben. Und sie begegnen ihm nicht zum selben Zeitpunkt. Mit dieser Ungleichzeitigkeit müssen wir auch heute leben. Oft vergehen Jahre, bis ein Mensch, dem schweres Leid widerfahren ist, wieder frei aufatmen kann. Es braucht seine Zeit, bis jemand, der am Leben gescheitert ist, wieder an das Gute glauben kann.
(Abt Laurentius Schlieker OSB)