mein Mund dein Lob verkünde.«
Orgel
Über dem linken Chorgestühl erhebt sich an der Nordwand des Querschiffs die Orgel. Sie wurde 1912 von der Firma Späth im württembergischen Ennetach-Mengen mit 25 Registern gebaut. Die Manualregister befanden sich mit Ausnahme von Prinzipal, Prästant und Quint in einem Schwellkasten. Die Intonation erfolgte durch Josef König aus dem ehemaligen Hause Cavaillé-Coll
Die klangliche Konzeption des Instruments orientierte sich an der vom Elsaß ausgehenden Orgelreform jener Jahre. Als Ideal wollte diese Richtung im Orgelbau, um die sich auch Albert Schweitzer (1875—1965) verdient gemacht hat, den Prinzipalchor und die weiten gedeckten Stimmen des aus Sachsen stammenden Straßburger Orgelbaumeisters Andreas Silbermann (1678—1731) mit dem überblasenden Flötenchor, den Streichern und der Zungenbatterie des Pariser Orgelbauers Aristide Cavaillé-Coll (1811—1899) verbinden. Die Gerlever Orgel wurde bald berühmt wegen ihres weichen Klangs und wegen der lückenlosen Einheit und Stufenfolge der Register, wegen des harmonischen Zusammenspiels der Stimmen, die auch solistisch ihre Originalität zeigen.
Da ihre pneumatische Traktur nur noch schlecht funktionierte, die romantische Klanggestalt des Instruments aber bewahrt werden sollte, wurde im Jahr 1971 durch die Werler Firma Stockmann praktisch der gesamte Pfeifenbestand auf neue Schleifladen und in ein neues Gehäuse gesetzt, durch weitere Register ergänzt und mit einer elektrischen Traktur versehen. Der Spieltisch mit drei Manualen und Pedal steht dem Werk gegenüber im Mönchschor.
Bei der jüngsten Sanierung durch die Firma Fleiter/Nienberge Anfang 2018 wurden vor allem die alten Register in ihre ursprüngliche Intonation zurückgeführt und das Instrument um eine Celesta – ein Stabglockenspiel – erweitert.
Mit ihrer charakteristischen Disposition dient die Gerlever Orgel vor allem der Begleitung der Liturgie, insbesondere des Chorals. Ebenso eignet sie sich zur Aufführung anspruchsvoller klassischer und zeitgenössischer Kirchenmusik.
I. Manual – Hauptwerk
I. Manual – Hauptwerk
1. Bourdon 16′
2. Principal 8′ (Prospekt)
3. Flûte harmonique 8′
4. Bourdon 8′
5. Salicional 8′
6. Prestant 4′
7. Gemshorn 4′
8. Quinte 2 2/3′
9. Octave 2′
10. Plein jeu 5-6fach 1 1/3′
11. Cornett 5fach
12. Trompete 8′
Tremolo
II. Manual – Récit
II. Manual – Récit
13. Flûte traversière 8′
14. Gambe 8′
15. Unda maris 8′
16. Flûte octaviante 4′
17. Principal 4′
18. Nazard 2 2/3′
19. Octavin 2′
20. Terz 1 3/5′
21. Mixtur 4fach 1 1/3′
22. Basson 16′
23. Trompette harmonique 8′
24. Clairon 4′
Tremolo
III. Manual – Positiv
III. Manual – Positiv
25. Cor de nuit 8′ (Gedeckt)
26. Quintade 8′
27. Rohrflöte 4′
28. Principal 4′ (Prospekt)
29. Waldflöte 2′
30. Larigot 1 1/3′
31. Cymbal 3fach 1′
32. Dulcian 16′
33. Regal 8′
Tremolo
Pedal
Pedal
34. Principalbass 16′ (Prospekt)
35. Subbass 16′
36. Bourdonbass 16’ (Transmission aus Nr. 1)
37. Quintbass 10 2/3′
38. Octave 8′
39. Gedackt 8′
40. Principal 4′
41. Rauschwerk 4fach 2 2/3′
42. Bombarde 16′ (Holz, volle Länge)
43. Trompete 8′
44. Celesta (im eigenen Schwellkasten, spielbar vom 1. oder 2. Manual)
Elektrische Spieltraktur; Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P; Suboktavkoppeln: II–I, II, I [seit 2004]; I. und II. Manual in je einem Schwellkasten; elektrische Registersteuerung mit Setzeranlage (4.000 Speicherplätze); Registerwalze.